E-Mail-Wahnsinn

Posted on Dez. 10, 2022

Zugegeben, es gibt viele Gelegenheiten zur Lektüre im Netz, die einen fassungslos macht. Meistens sind aber noch die Anbieter gut zu ertragen, die sich auf etwas spezialisiert haben. Geht aber auch ganz anders.

Ist doch super, oder?

Also: Tecchannel (da standen auch schon brauchbare Sachen) war der Meinung ‘mal aufzuschreiben, was denn so die besten E-Mail-Programme seien. Das Ergebnis ist erschütternd - nicht einmal so sehr wegen der genannten Empfehlungen, sondern auch wegen der Begründungen.

Dass Outlook 365 als beste Wahl genannt wird, das ist so erwartbar wie frustrierend. Nur zur Erinnerung: Als E-Mail-Programm ist es einfach unglaublich schlecht. Es macht s9o viel falsch, dass es die Aufzählung nicht lohnt. Korrigiert werden die Fehler einfach dadurch, dass sie von Microsoft zum Standard erklärt werden - und die Meute läuft mit. Nun auch noch gerade die cloudbasierte Variante besonders super zu finden, das legt schon die Vermutung nahe dass der schreibende Kollege sehr starke Psychopharmaka nimmt, oder zumindest ordentlich viel Kohle für den Schwachfug herausgehandelt hat.

Hauptsache Windows

Dass der Schwerpunkt auf windowsfähigen Programmen liegt, das geht völlig in Ordnung. Und auch die Gewichtung von Features in bestimmten Programmen. Ich möchte ganz bestimmt keine Integration von Facebook in meinem Mailprogramm, aber das ist dann auch meine Angelegenheit. Aber erstaunt hat mich dann schon, was dem Tester an Thunderbird nicht gefällt.

Wolkig

Ich bin nicht der Welt größter Freund von Thunderbird, aber plattformübergreifend ist er einfach das Beste, was im Angebot ist. Finden auch die Kollegen von Tecchannel, loben Sicherheitsfeatures und Anpassbarkeit, alles gut. Warum die es so bemerkenswert finden, dass er Freie Software ist? Nun gut.

Was sie aber in ihrer Zusammenfassung als Malus nennen, das hat mich dann doch weg gehauen: Thunderbird sei nicht cloudfähig. Das ist halt technischer Mumpitz: Ich will eben gerade kein Web-Interface, wenn ich Software installiere. Aber da kurz darauf genau das Web-Interface von Google besprochen wird weiß ich nun, dass sich irgendwo irgendwer von technischem Verständnis und journalistischer Darstellung final verabschiedet hat.